Die Bandscheiben liegen wie Stoßdämpfer zwischen den einzelnen Wirbeln. Durch ihre elastische Konstruktion halten sie einem enormen Druck stand. Heben wir zum Beispiel eine volle Getränkekiste an, wirkt ein Gewicht von bis zu 300 Kilogramm auf die Bandscheiben.
Verschleiß und Abnutzung sind im Lauf des Lebens leider vorprogrammiert. Die Bandscheiben verlieren mit der Zeit an Elastizität, werden rissig und spröde. Dazu kommt, dass der Alterungsprozess durch zu häufige Über- und Fehlbelastung noch beschleunigt wird. Wer viel und lange sitzt, sich wenig bewegt und zu viele Pfunde auf die Waage bringt, hat daher ein höheres Risiko für einen Bandscheibenvorfall.
Jede Bandscheibe besteht aus einem äußeren Faserring und einem inneren Gallertkern. Beim Bandscheibenvorfall entstehen Risse im Faserring. Es kommt zum Austritt von Gewebe des Gallertkerns, welches auf die Nervenwurzeln des Rückenmarks drückt. Hierdurch kommt es zu starken Schmerzen, die manchmal auch mit Gefühlsstörungen, wie zum Beispiel einem Kribbeln in den Extremitäten, oder Lähmungserscheinungen einhergehen. Schon die Vorstufe des Bandscheibenvorfalls (med. Protrusion) kann schmerzhaft sein. Dabei ist der Faserring zwar noch intakt, allerdings so geschwächt, dass sich die Bandscheibe in den Rückenmarkskanal vorwölbt.
In den meisten Fällen lassen die Schmerzen nach einigen Wochen wieder nach, denn der ausgetretene Gallertkern der Bandscheibe trocknet aus, schrumpft und entlastet das unter Druck geratene Nervengewebe.
Doch auch wenn der Bandscheibenvorfall von allein abklingt, bleibt die Abflachung der geschädigten Bandscheibe bestehen. An dieser Stelle ist die Wirbelsäule dauerhaft instabil. Das kann mit der Zeit zu Verschleiß an den Wirbelgelenken (med. Spondylarthrose) und chronischen Rückenschmerzen führen.
Sehr häufig tritt ein Bandscheibenvorfall im unteren Bereich der Lendenwirbelsäule auf. Typisch ist ein starker Rückenschmerz, der auch als Lumbago oder im Volksmund als „Hexenschuss“ bezeichnet wird. Drückt der Bandscheibenvorfall auf den Ischias-Nerv, der in diesem Bereich verläuft, strahlen die Rückenschmerzen häufig ins Gesäß oder ins Bein aus. Ist der Halswirbelbereich betroffen, spricht man von einem zervikalen Bandscheibenvorfall. Typisch sind ausstrahlende Schmerzen in einen oder beide Arme.
Sobald Rückenschmerzen auftauchen, sollte man einen Orthopäden aufsuchen, um ernsthafte Ursachen frühzeitig auszuschließen. Die Basis bildet die Anamnese und die körperliche Untersuchung. Ergänzt wird die körperliche Untersuchung zumeist durch eine Röntgenaufnahme. Im Verdachtsfall erfolgt dann die weitere Diagnostik mittels Kernspintomographie.
Der Bandscheibenvorfall wird heute meistens nicht-operativ („konservativ“) behandelt. Generell gilt hier, dass die konservative Therapie, bei fehlender Neurologie, für bis zu 8 Wochen durchgeführt werden sollte.
Ärztliche manualtherapeutische Behandlung
Injektionstherapie
Medikamentöse Schmerztherapie
Physiotherapie durch unsere Therapeuten